Marvels Phase II Filme laufen auf Hochtouren und räumten schon recht ordentlich an den Kinokassen ab. Frischen Wind gab es mit den Guardians of the Galaxy, bei denen man komplett neue und unverbrauchte Gesichter zu sehen bekam. Trotzdem lechzt das Fan-Herz natürlich nach der Avengers-Fortsetzung von Joss Whedon, die Mai 2015 in die Kinos kommt. Der erste Teaser-Trailer wurde gerade erst veröffentlicht. Der Hype-Train geht in die nächste Runde!
Filme, Serien, Spiele, Bücher. Ein Leben voller Entertainment. Ein Leben ohne Langeweile.
Mittwoch, 22. Oktober 2014
Samstag, 11. Oktober 2014
Street Fighter - Assassin's Fist
Auch wenn ich seit April leider nichts mehr gepostet habe. Faul war ich nicht. Es ist mal wieder die klassische Zeitfrage. Filme und Serien gucken, Konsolenspiele zocken, lesen und natürlich viel Zeit mit der Familie verbringen. Da bleiben andere Projekte einfach auf der Strecke. Dafür war ich weiterhin fleißig und habe Kritiken für www.bereitsgetestet.de geschrieben.
Eine meiner letzten Kritiken war zur Live-Action-Serie STREET FIGHTER: ASSASSIN'S FIST. Seit dem SNES war ich großer Fan der Street Fighter Reihe und hab Stunden mit dem zocken des Titels verbracht. Die zig weiteren Aufgüsse wurden ebenfalls exzessiv gespielt, bis ich irgendwann das allgemeine Interesse an Beat'em Ups verloren habe. Trotzdem hab ich immer wieder ein Auge auf Street Fighter geworfen. Die Reihe ging somit nicht ungesehen an mir vorbei.
Als Fan der Spiele war es umso ernüchternder, dass der erste Versuch mit Jean-Claude Van Damme als Guile ein absoluter Reinfall war. Damals im Kino gesichtet, habe ich, trotz der niedrigen Ansprüche, betrübt den Kopf geschüttelt. Das war definitiv nichts. Der Anime-Film hingegen hat mich begeistert, ist hierzulande aber leider nicht uncut auf DVD erhältlich. Außerdem interessiert mich auch nur die Fassung mit dem amerikanischen Score, der einfach extrem fetzig ist und perfekt auf den Action-Streifen passt.
Ein paar Anime-Serien folgten, mit denen ich leider nicht warm wurde und vor ein paar Jahren versuchte Hollywood einen zweiten Anlauf.... den man mit Vollgas gegen die Wand fuhr. STREET FIGHTER: THE LEGEND OF CHUN LI war ein schrecklicher Flop und ein weiteres Desaster, welches sich in die Reihe der miserablen Videospielverfilmungen einreihte.
Und dann kamen Joey Ansah und Christian Howard daher. Zwei Street Fighter Fans, die geschult in den Kampfkünsten waren und sich einen Traum erfüllen wollten. Nach einem kurzen Clip, in dem Ryu und Ken gegeneinander kämpften, folgte eine Webserie, die sehr erfolgreich lief. Der Cast wurde um Mike Moh bereichert, der seine Expertise ebenfalls in die Serie einfließen ließ.
Die Serie erschien vor einigen Wochen in Deutschland auf BD und ich habe mich mit Begeisterung vor das Rezensionsexemplar gesetzt und eine umfangreiche Kritik verfasst. Bei Interesse könnt ihr diese hier durchlesen: ASSASSIN'S FIST
Weil ich doch sehr angetan vom Endprodukt war, beschäftigte ich mich ein wenig näher mit der Serie und den Leuten, denen wir sie zu verdanken haben. Dabei stolperte ich auch über die Website von Christian Howard und fragte kurzerhand per Mail nach, ob er sich die Zeit nehmen würde, ein paar Interviewfragen zu beantworten. Innerhalb weniger Minuten erhielt ich eine Zusage. Die Fragen schickte ich in der nächsten Stunde rüber. Danach musste ich mich ein wenig gedulden, weil Christian Howard Computerprobleme hatte, aber vor ein paar Tagen erhielt ich dann die umfangreichen Antworten, die ich sogleich übersetzte. Jetzt ist das Interview online und wartet darauf gelesen zu werden. Wer also mehr über Christian Howard, seine Faible für Street Fighter und die Webserie erfahren möchte, sei gerne dazu eingeladen, hier weiterzulesen: Christian Howard Interview auf BGT
Mittwoch, 9. April 2014
Die Eiskönigin - Filmkritik
Disneys goldene Jahre
Disneys goldene Ära ist bekanntermaßen schon seit langer Zeit vorbei. Das
Traditionsstudio, dass dem Zuschauer so wunderbare Klassiker wie DAS
DSCHUNGELBUCH (THE JUNGLE BOOK, 1967), SCHNEEWITTCHEN UND DIE SIEBEN ZWERGE
(SNOW WHITE AND THE SEVEN DWARFS, 1937) und BAMBI (1942) bescherte, hatte seit
Walt Disneys Tod 1966 schwer Schlagseite bekommen. Es dauerte einige Zeit, bis
man sich von dem Schock erholte und trotzdem fand man lange, lange Jahre nicht
zur alten Stärke zurück. Der Glanz, der Disney jahrelang begleitet hatte
verblasste zusehends, ohne komplett zu vergehen.
Mit Toy Story eroberte Pixar erstmalig die Herzen der Zuschauer
Mit ARIELLE DIE MEERJUNGFRAU (THE LITTLE MERMAID, 1989) melde man sich dann
wieder zurück. Die Wiederauferstehung wie Phönix aus der Asche krönte man mit dem
modernen Klassiker DER KÖNIG DER LÖWEN (THE LION KING, 1994). Disney schien
wieder aufzublühen, doch das neu einverleibte Pixar Studio stand mit TOY STORY
(1995) bereits in den Startlöchern. In den kommenden Jahren sollte das
Animationsstudio zeigen, dass es dem Altmeister nicht nur das Wasser reichen,
sondern sogar den Rang ablaufen konnte.
Der Animationsfilm entwickelt sich weiter
Der digitale Animationsfilm wurde über die Jahre immer wichtiger und
beliebter, während der gezeichnete Film immer weiter an Bedeutung verlor. Pixar
wurde zum neuen Genre-Primus, der auch heute noch ganz ohne Zweifel an der
Spitze steht. Disney hingegen verpasste
den Anschluss und ließ die Schere immer weiter aufklaffen. Für Disney war es
zwar immer noch eine Win-Win-Situation, schließlich war Pixar Teil des
Disney-Konglomerats, doch schien man sich bei Disney verzweifelt an die
Hoffnung zu klammern, dass der digitale Animationsfilm nur eine Phase war, die
man aussitzen musste. Intern schien man allerdings auch nicht gänzlich
überzeugt von der Idee zu sein, denn Disney selbst startete einige Gehversuche mit
Hilfe der neuen Technik. Allerdings waren dies bestenfalls halbherzige
Versuche, denen es an Hingabe und Leidenschaft fehlte. DINOSAURIER (DINOSAUR,
2000) war wenig mehr als eine Tech-Demo, ohne Herz. Nicht weniger enttäuschend HIMMEL
UND HUHN (CHICKEN LITTLE, 2005) und TRIFF DIE ROBINSONS (MEET THE ROBINSONS,
2007). Beiden Filmen fehlte es an Charme, Witz, Charakter und erinnerungswürdigen
Momenten. Disney drohte immer weiter in der Bedeutungslosigkeit zu
verschwinden.
Disneys Rückkehr zur alten Stärke oder doch nur ein Glückstreffer?
Es sollte bis 2010 dauern, bis Disney endlich zeigte, dass man den
digitalen Film ebenfalls beherrschte. Dass John Lasseter als Produzent mit an
Bord von RAPUNZEL (TANGLED) war, ist sicherlich kein Zufall. Als der neueste
Animationsfilm veröffentlicht wurde, entpuppte er sich als wirklich gelungener
Vertreter, der den Charme der alten Klassiker in sich trug. Das Design war
gelungen, die Figuren liebenswürdig, die Handlung konnte überzeugen und die
Musical-Einlagen, für die Disney berühmt-berüchtigt war, hatten ihren Weg in
den Film gefunden. Selbst eine misslungene Werbekampagne mit irreführenden
Trailern konnte nicht verhindern, dass der Film ein Achtungserfolg wurde und
von Kritikern positive Stimmen erhielt. Plötzlich keimte die Hoffnung wieder
auf, dass Disney es doch noch verstand Unterhaltung für die ganze Familie zu
produzieren. Allerdings musste sich erst zeigen, dass TANGLED mehr als nur ein simpler
Glückstreffer war.
Rapunzel im Disney Animationsfilm TANGLED
Zwei Jahre später erschien RALPH REICHT’S (WRECK-IT RALPH, 2012), der
ebenfalls erfolgreich war, insgesamt jedoch nicht soviel Aufmerksamkeit erhielt
wie TANGLED. Ein Jahr darauf veröffentlichte Disney schließlich seinen nächsten
Animationsfilm DIE EISKÖNIGIN (FROZEN), der passend zum Weihnachtsgeschäft in
den Kinos lief. Mittlerweile ist bekannt dass FROZEN mit einem Einspielergebnis
von mehr als 1 Milliarden Dollar der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten
ist. Ein Ergebnis das selbstverständlich mit Vorsicht zu genießen ist, denn in
Zeiten, bei denen der 3D-Aufschlag einen nicht unerheblichen Anteil des
Umsatzes ausmacht, sind diese Zahlen nur bedingt aussagefähig. Die Auszeichnung
mit dem Oscar für „Bester Animationsfilm“ ist hingegen ein klares Zeichen für
die Qualität des Films. In Deutschland lassen die ermittelten Besucherzahlen zudem
einen klareren Blick auf die Beliebtheit des Films zu. Mit etwas mehr als 4,5
Millionen Besuchern, zeigt sich auch hierzulande, dass der Film sein Publikum
gefunden hat. Die DVD/BD wurde am 03. April 2014 veröffentlicht. Der richtige
Zeitpunkt also, um den Film genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die Eiskönigin (Frozen)
Bei der Story orientiert man sich an Hans Christian Andersens Märchen Die Schneekönigin. Eine Idee, die man
bei Walt Disney Pictures in Form eines Live-Action-Films verfolgte und alsbald wieder
verwarf. 2010 griff man die Idee wieder im Animationsstudio auf, orientierte
sich jedoch in Bezug auf die Handlung nur rudimentär an der Vorlage und nutzte ansonsten
ausgiebig den kreativen Freiraum. Das künstlerische Team das sich bereits bei
TANGLED bewährt hatte, wurde auch bei DIE EISKÖNIGIN eingesetzt.
Anna, Olaf, Kristoff und Sven
Die Hauptfiguren sind die Schwestern Anna (Kristen Bell) und Elsa (Idina
Menzel). Als Kinder sind sie unzertrennliche Freundinnen und Elsas besondere (Eis-)Kräfte
sind ein Riesenspaß für die Schwestern. Aus Spaß wird jedoch Ernst, als Elsa
aus Versehen Anna mit ihren Kräften verletzt. Nur der Magie von Trollen ist es
zu verdanken, dass Anna wieder gesund wird. Doch die Heilung hat ihren Preis,
denn man löscht auch sämtliche Erinnerungen an Elsas magische Kräfte. Von
diesem Tag an leben sich die beiden Schwestern auseinander. Elsa, die
Thronfolgerin, versucht unter der Führung ihrer Eltern ihre Kräfte unter
Kontrolle zu bringen, während Anna immer wieder versucht die scheinbar
zerbrochene Beziehung zu kitten. Die Jahre vergehen, doch die einstmals
unzertrennlichen Geschwister finden nicht mehr zueinander. Der Keil wird noch
tiefer zwischen sie getrieben, als ihre Eltern tödlich verunglücken. Erst als
mit Elsas Volljährigkeit auch ihre Krönung zur Königin in aller Öffentlichkeit
ansteht, treffen die beiden Schwestern wieder aufeinander. Als Elsa, von
Emotionen getrieben, die Kontrolle über ihre Kräfte verliert, wird das kleine
Städtchen Arendelle in einen ewigen Winter geworfen. Elsa flieht in die Berge
und Anna versucht zum Herzen ihrer Schwester vorzudringen, als sie sich allein
auf den Weg in die Berge macht.
Die Figuren
Mit den beiden Hauptfiguren ist Disney schon einmal der erste große Treffer
gelungen. Nicht nur dass die Figuren wirklich beide sehr liebenswert sind und
auch erstklassig designt wurden. Nein, mit Elsa verzichtet man auch auf eine klischebeladene
Antagonistin. Die „Zauberin“ ist nicht einfach böse und versucht das Volk zu
unterjochen. Elsa ist selbst ein Opfer ihrer Kräfte und leidet unter der
Verantwortung die wie eine schwere Bürde auf ihren jungen Schultern lastet.
Annas Hingabe, ihr kindliches, leicht naives Verhalten und die bedingungslose
Zuneigung, die sie für ihre Schwester empfindet sind nicht weniger liebenswert.
Die Liebe zwischen den beiden Figuren ist greifbar und authentisch und liefert
die perfekte Leinwand für die gesamte Geschichte.
Auch Elsa ist bezaubernd und eine vielschichtige Figur
Neben Anna und Elsa verkommen die männlichen Hauptfiguren tatsächlich eher zu
Nebenrollen. Da wären zum einen Kristoff (Jonathan Groff), ein Eishändler, der
mit seinem treuen Rentier Sven durch die Berge zieht und Anna bei ihrer Suche
tatkräftig unter die Arme greift. Außerdem ist da noch Hans (Santino Fontana),
ein Prinz, der sich in Anna verliebt und ihr sogleich den Hof macht. Und zu
guter Letzt wäre da noch der lebende Schneemann Olaf (Josh Gad), der voller
romantischer Verklärtheit an ein Leben unter der warmen Sommersonne denkt.
Bereits Flynn Riders Pferd in RAPUNZEL stellte unter Beweis, dass eine
ausgeprägte Mimik genügt (gut, eigentlich haben das schon etliche Schauspieler
vorher bewiesen, aber nun denn) um Witze zu reißen. Rentier Sven steht dem
Pferd in nichts nach. Ein paar Geräusche lässt der gute Sven natürlich auch von
sich, aber von einer Artikulation kann nicht die Rede sein (wobei er zuweilen
ein wenig wie unser haariger Wookie Chewbacca klingt). Kristoff, der bereits lange
Jahre mit Sven durch die Wälder streift, kennt seinen Kameraden so gut, dass er
immer wieder das Wort für Sven ergreift. Hier hat man ein amüsantes Duo
entworfen, dass herrlich skurril ist. Schneemann Olaf hingegen ist der witzige
Sidekick, der in fast keinem Animationsfilm fehlen darf. Leider hat man seine
meisten Witze bereits im Trailer zu Gesicht bekommen, trotzdem ist Olaf wirklich
hervorragend und sorgt weiterhin für etliche Lacher. Seine Naivität und
Direktheit ist einfach herrlich und herzallerliebst.
Rentier Sven ist immer für einen Lacher gut
Das Drehbuch
Insgesamt muss man jedoch sagen, dass FROZEN nicht gerade vor Witz
übersprüht. Die Pointen die man untergebracht hat, zünden jedoch in aller
Regel. Qualität statt Quantität. Hierdurch verpasst man der ansonsten recht
emotionalen Geschichte etwas mehr Leichtigkeit. Die Drehbuchautoren Jennifer
Lee, Chris Buck und Dean Wellins setzen insgesamt viel mehr Wert auf
Charakterentwicklung und die besondere Beziehung zwischen den beiden
Schwestern. Eine Fokussierung, die nicht nur erfrischend, da in gewisser Weise
fast ungewohnt bei Disney ist, sondern zugleich auch als wirklich gelungen und
glaubwürdig bezeichnet werden muss. Allerdings formt man diese Beziehung
maßgeblich in den ersten Minuten des Films, feilt danach nur noch an Nuancen. Das
Auseinderdriften der beiden Geschwister ist zudem ausgezeichnet gelungen und
wird nur von der Eingangssequenz in OBEN (UP, 2009) in den Schatten gestellt.
In FROZEN kommt keine Langeweile auf
Mit einer Laufzeit von knapp über 100 Minuten hat FROZEN genau die richtige
Länge, ist fast schon ein wenig zu kurz. Langeweile oder langatmige Momente
gibt es keine. Es wird ein konstant hohes Tempo angeschlagen, voller
Abwechslung und ohne Hektik. In den richtigen Momenten drosselt man das Tempo,
lässt die Szenen auf den Zuschauer einwirken. Der Film vergeht wie im Flug und
bietet eine schöne Mischung aus Abenteuer, Magie, Romantik, Spannung und auch
einige Überraschungen. Ein paar Schnitzer erlaubt man sich im Drehbuch allerdings trotzdem. Enttäuschend ist beispielsweise, dass man, wie bereits erwähnt, den männlichen Figuren so wenig Spielraum einräumt. Insbesondere Kristoffs Hintergrundgeschichte wirkt wenig durchdacht und überhastet. Auch die Trolle wirken ein wenig aufgesetzt, verkommen ein wenig zu einer Behelfslösung, mit der man die Handlung rettet. Elsas Entscheidung, sich nicht in der Außenwelt aufzuhalten und mit ihrer Schwester Kontakt aufzunehmen, ist auch nicht unbedingt schlüssig, aber nicht zwangsläufig falsch.
Walt Disneys Traum
Würde Walt Disney noch leben, er hätte FROZEN nicht anders umsetzen lassen.
Alle Zutaten der Disney-Klassiker vereint auch FROZEN in sich. Überraschend
auch, wie häufig im neuesten Animationsfilm gesungen wird. Was den einen oder
anderen Zuschauer sicherlich abschrecken dürfte, stört eigentlich nicht weiter,
im Gegenteil. Außerdem hält man sich an die Anforderung, die Disney damals an sämtliche
Musical-Einlagen stellte: Handlung oder Charakterisierung dürfen nicht auf
Grund der Lieder zum Stillstand kommen. Sämtliche Lieder die ihren Weg in den
Film gefunden haben, führen die Story gekonnt fort und gehen darüber hinaus
sogar ins Ohr. Der Oscar für „Bester Filmsong“ für den Titel „Let It Go“ ist
völlig verdient. Der Score von Christophe Beck ist im Übrigen auch bezaubernd
und trifft immer die richtigen Töne.
Ein letztes Wort noch zum Artdesign des Films. Wer TANGLED mochte, dem wird
auch FROZEN gefallen, soviel ist sicher. Die Künstler haben sich wirklich viel
Mühe gegeben und liebenswerte Figuren entworfen, die voller Leben stecken. Die
Animationen sind erstklassig. Sei es nun die Gestik oder die Mimik, alles ist punktgenau
umgesetzt. Ein besonderes Lob gebührt den magischen Kräften Elsas und deren
Umsetzung. Eis, Schnee und Kälte waren noch nie so lebendig und sind überaus
elegant und bezaubernd umgesetzt.
Fazit
Disney zeigt mit FROZEN eindrücklich, dass man das Studio nicht mehr allein
auf Pixar reduzieren muss. Die hohe Kunst der Unterhaltung beherrscht auch das
Traditionsstudio noch erstklassig. Die kleineren Mängel liegen im Drehbuch verborgen. Einzelne Figuren werden nicht so stark ausgefüllt, wie ihnen gut tun würde und manche Storyelemente wirken etwas unüberlegt. Ob man sich daran wirklich stört, hängt vom Einzelnen ab. Es bleibt auf jeden Fall zu sagen: Bitte mehr davon!
8/10
Originaltitel: Frozen
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Genres: Animation
Freigabe: FSK 0
Regie: Chris Buck, Jennifer Lee
Darsteller: Kristen Bell, Jonathan Groff, Idina Menzel u.a.
Donnerstag, 6. März 2014
Die Topfilme-Bücher – Teil 3: Die Recherche
In Teil 1 meiner Reihe über die
Topfilme-Bücher bin ich ein wenig auf die Entstehungsgeschichte des Projekts
eingegangen. Teil 2 beschäftigte sich hingegen mit der Filmauswahl. Dieses Mal
möchte ich hingegen ein wenig auf die eigentliche Arbeit eingehen. Wie man sich
denken kann, nimmt die Recherche den Großteil der Arbeit ein. Nach einer guten
Recherche und mit der richtigen Strukturierung erledigt sich das Schreiben fast
von alleine. Die Betonung liegt allerdings auf „fast“. Bis man an dem Punkt
angekommen ist, vergehen einige Stunden. Es wollen umfangreiche Informationen gewälzt
werden, aber manchmal gestaltete sich die Suche als schwieriger, als erwartet. Ich
gehe dabei in der Regel folgende Schritte durch.
Der Film
Zu Beginn einer jeden Filmbesprechung
steht die Sichtung des Films, schließlich muss am Ende eines jeden Kapitels
eine (kurze) Filmkritik geschrieben werden. Einen Film zu besprechen, ohne den
entsprechenden Film gesehen zu haben ist zwar prinzipiell nicht unmöglich,
allerdings wenig erstrebenswert und zielt im Zweifelsfall am Thema vorbei.
Darüber hinaus bietet die Sichtung des Films noch einen weiteren Vorteil. Während
des Films kommen in der Regel immer ein paar Fragen auf, die man gerne
beantwortet haben möchte. Sei es in Bezug auf die Technik, das Schauspiel, die
Settings, die Filmmusik usw. Diese Fragen kann man während der Recherche gut im
Hinterkopf behalten, um den Fokus in eine entsprechende Richtung zu lenken.
Popcorn raus und Film geguckt
Die Extras
Je nach Film, kann man das große Glück
haben, dass die DVD/BD bereits mit üppigen Extras ausgestattet ist. Making Ofs,
Featurettes und Audiokommentare sind zumindest bei größeren Produktionen keine
Seltenheit und liefern einige hilfreiche Informationen, die sich verwerten
lassen. Ab und an lohnt sich auch ein Blick über den nationalen Tellerrand,
denn im Ausland finden sich einige Silberlinge, auf denen man deutlich mehr
Extras zu einem bestimmten Film findet.
Ein Bild aus dem Behind the Scenes zu JAWS
IMDB und Wikipedia
Die IMDB sollte ohnehin die Anlaufstelle
eines jeden Filmfreunds sein. Entsprechend bietet es sich an, die Datenbank
auch bei der Background-Recherche zu verwenden. Die Fakten in Bezug auf Cast, Team,
Release-Dates und Produktionsstudios holt man sich ohnehin hierher, einen
kurzen Blick auf die Trivia schadet ebenfalls nicht. Allerdings sind die
Informationen mit Vorsicht zu genießen, da jeder User „Fakten“ bei der IMDB
einreichen kann. Somit schleicht sich auch ab und an etwas ein, was eher in die
Richtung Halbwahrheit gehört. Entsprechend sollten die Trivias, wenn möglich, lediglich
als Ausgangspunkt für eine tiefergehende Recherche dienen. Bei der Wikipedia
verhält es sich ähnlich, hier hat man jedoch den Vorteil, dass es häufig entsprechende
Quellenangaben gibt.
Wikipedia und die IMDB sind immer einen Blick wert
Das Google-Netzwerk
Sollte Wikipedia nicht die passenden Infos
zur Hand haben – was nicht selten vorkommt – oder schlichtweg nicht so
umfangreich ausfallen, wie man es gerade benötigt, nutzt man einfach die
Möglichkeiten der neuen Technik. Google bietet wirklich ein umfangreiches
Netzwerk an, das man beanspruchen kann. Dabei muss man sich gar nicht allein
auf das klassische Suchnetzwerk verlassen, in dem eine Vielzahl Websites
indexiert ist. Doch dazu gleich mehr. Im ersten Schritt gebe ich
selbstverständlich relevante Keywords in die Suchmaske ein und durchforste die Websites,
die in den organischen Suchergebnissen gelistetet sind. Dann gibt es auch noch Youtube.
Hier werden häufiger Making Ofs und DVD-Extras hochgeladen, die möglicherweise
nicht auf den deutschen Veröffentlichungen findet. Ein wahres Kleinod ist die Google-Büchersuche.
Hier findet man lokale Zeitungsartikel aus aller Herren Länder (interessant
sind in der Regel natürlich die Dokumente aus den USA) die eingescannt wurden.
Gleiches gilt für Zeitschriften oder gar Bücher-Previews, die mit umfangreichen
Infos aufwarten. Hier kann man einige Stunden mit einer tiefergehenden
Recherche verbringen.
Fan-Sites
Viele der von uns ausgewählten Filme haben
mittlerweile einen gewissen Kultstatus inne. Entsprechend gibt es häufig
Fan-Gemeinden, die den lieben langen Tag nichts anderes machen, als Infos zu
ihrem Lieblings-Film auf einer Fan-Site zusammen zu tragen. So eine Seite kann
eine wahre Fundgrube sein und im schlechtesten Fall bildet sie zumindest den
perfekten Ausgangspunkt um seine Internetrecherche auszudehnen. Fan-Sites gibt
es selbstverständlich auch zu Schauspielern, Regisseuren, Kameramännern und,
und, und. Dort findet man häufig Anekdoten, Infos, Buchtipps, eingescannte
Zeitschriften, Interviews oder ähnliches. Manchmal ergibt sich auch der ein
oder andere Kontakte hierüber, der einem Daten zur Verfügung stellen kann. Die
Leute sind zumeist sehr zugänglich.
Zwar nicht im Bereich der Fan-Sites
angesiedelt, aber passend hierzu. Gibt es auch manchmal Erfahrungsberichte von
Mitgliedern, die am Projekt mitgewirkt haben. Direkte Hands-On-Berichte also,
die man teilweise nirgendwo sonst findet.
Zeitschriften und Bücher
Tobias hat eine ziemlich umfangreiche
Sammlung deutscher Filmzeitschriften. Auch diese warten teilweise mit umfangreichen
Infos auf. Ich habe häufiger Ebay bemüht, um bestimmte englischsprachige
Zeitschriften zu kaufen, über deren Namen ich bei der Recherche gestolpert bin.
Eine meiner ersten Anlaufstellen ist allerdings die Hamburger Bücherhalle.
Diese ist unglaublich gut in Bezug auf Filmbücher und Zeitschriften
ausgestattet, die man für die verschiedenen Filme wälzen kann.
Kontakte knüpfen
Manchmal hat man das große Glück über das
Internet Kontakt zu Leuten aufnehmen zu können, die direkt an der Produktion des
Films beteiligt waren oder zumindest Gespräche mit entsprechenden Leuten geführt
haben. Oder schlichtweg Dokumente in der Hand hatten, an die man sonst nicht
kommt. In dieser Hinsicht hat Tobias mittlerweile schon ein beachtliches
Netzwerk aufgebaut, von dem er profitieren kann (speziell für seine
umfangreichen Bücher zu einzelnen Schauspielern). Doch auch ich hatte immerhin
die Möglichkeit mit Connor Cochrane, dem Business Manager von Peter Beagle
Mails auszutauschen. Beagle hat die Buchvorlage von DAS LETZTE EINHORN
geschrieben. Grundsätzlich ist der persönliche Kontakt bei den Topfilme-Büchern
auch eher die Ausnahme. Es fehlt am Ende des Tages einfach die Zeit, um einen Kontakt
zu knüpfen, den man ordentlich zur Ader lassen kann. Es ist aber beachtlich wie
schnell man mit Hilfe des Internets Kontakte knüpfen kann.
Vermutlich gibt es noch andere
Möglichkeiten, um an weitere Informationen zu kommen, allerdings haben mich
diese Schritte bisher immer zum Erfolg geführt. Im vierten und letzten Teil
meiner Reihe, werde ich noch ein wenig auf die Schreibarbeit eingehen und
welche Schritte noch durchlaufen werden, bis man schließlich ein Buchexemplar
in seinen Händen hält.
Donnerstag, 27. Februar 2014
Die Topfilme – Teil 2: Kapitelaufbau
In meinem ersten Eintrag zum Topfilme-Buchprojekt habe ich ein wenig über die
Entstehungsgeschichte der Bücher erzählt. Heute möchte ich hingegen etwas über den
allgemeinen Kapitelaufbau der Filmbesprechungen erzählen.
In jedem
Topfilme-Buch werden 20 Filme vorgestellt. Zum einen wäre da die Top 10 des
Jahres, zum anderen werden noch zehn weitere Filme ausgewählt, die aus den
unterschiedlichsten Gründen bemerkenswert sind. Die Auswahl der letzten zehn
wird vor Beginn der Arbeit festgelegt, unter Umständen kann es jedoch auch einmal
vorkommen, dass ein Film getauscht werden muss.
Die Topfilme 1985
Die ersten
Probleme ergeben sich bereits durch den Umfang des Buches. 144 Seiten dick ist
jeder Band. Nicht eine Seite mehr, nicht eine Seite weniger. Dadurch hat wir
einen sehr klar abgesteckten Rahmen und müssen zusehen, dass wir sämtliche
Inhalte hier untergebracht bekommen. Von den 144 Seiten muss man allerdings
noch einige Seiten für Kurzbiographien, Filmlisten und die Fakten des Jahres
abziehen. Unterm Strich stehen je Film also nicht mehr allzu viele Seiten zur
Verfügung.
Mal mehr, mal
weniger
Manche Filme sind
interessanter als andere, völlig unabhängig davon welchen Platz sie in den
Jahrescharts einnehmen. Dies wirkt sich auch auf die Seitenanzahl aus, die wir
für den jeweiligen Film zur Verfügung stellen. Je interessanter der Film, desto
mehr Raum versuchen wir ihm selbstverständlich einzuräumen. Auf der anderen
Seite gibt es auch Filme, die besser dokumentiert sind als andere. Bei manchen
Filmen ist bereits im vorhinein klar, wie die Informationslage ausfallen wird. Manchmal
stellt sich aber erst während der Recherche heraus, dass zu einem Film doch
mehr oder weniger Material zu finden ist, als zunächst angenommen.
Filmposter zu "Der weiße Hai" und "The Wanderers"
Dass man zu
„Der weiße Hai“ mehr Hintergrundinformationen als zu „Schuldmädchenreport“
findet, verwundert sicherlich nicht. Auch, dass „Das Dschungelbuch“ besser
dokumentiert ist, als „Cap & Capper“ überrascht nicht. Dass man aber fast
nichts zu „Der Käfer von Monte Carlo“, „Die unglaubliche Reise in einem
verrückten Flugzeug“ oder „The Wanderers“ findet, kommt dann doch etwas
überraschend. Trotzdem versuchen wir bereits zu Beginn festzulegen, wie viele
Seiten wir für den jeweiligen Film zur Verfügung stellen, damit sich der
jeweilige Autor daran orientieren kann. Die Seitenanzahl hängt dabei nicht nur
von der zu erwartenden Informationslage ab, sondern auch vom Bildmaterial
welches uns zur Verfügung steht.
Wo sind die
Infos?
Weder zu viele
Infos, noch zu wenige, sind wirklich vorteilhaft. Findet man zu wenig Material
hat man selbstverständlich das Problem die Seiten zu füllen. Schreiben des
Schreibens wegen, ist nicht der Sinn hinter den Büchern. Es geht darum, dem
Leser möglichst umfassende Informationen zukommen zu lassen. Im besten Fall
sogar Infos, die man sonst in keinem (deutschsprachigen) Buch findet. Allerdings
können wir auch nicht einfach einen Film aus der Top 10 streichen. Allgemein
versuchen wir selbstverständlich die Produktionsgeschichte möglichst
umfangreich abdzudecken. Ideenfindung, die Arbeiten am Drehbuch, Casting, Dreh,
Post-Production, Box Office Zahlen, all dies sind Aspekte, die wir zu berücksichtigen
versuchen. Manchmal findet man nur Infos zu ein paar der Themen, manchmal
schlichtweg nichts. Bei Letzterem muss man irgendwie Abhilfe schaffen, um
weiterhin informativ zu sein. Manchmal kann man ein wenig über das Genre
schreiben und welchen Stellenwert es seinerzeit einnahm oder kann man geht ein
wenig auf den Regisseur ein. Nicht wirklich befriedigend, aber anders kaum zu
lösen.
Infoschwemme
Auf der anderen
Seite gibt es das Luxus-Problem mit Filmen, bei denen man mit Infos quasi
zugebombt wird. Über „Krieg der Sterne“, „Indiana Jones“ und „Der weiße Hai“ wurden
bereits etliche Bücher geschrieben, die prallvoll mit Infos gefüllt sind. Die
Topfilme haben weder den Anspruch, noch bieten sie die passende Plattform, um
mit dieser Literatur zu konkurrieren. Bei einer entsprechenden Infoschwemme
muss man also überlegen, welche Infos wirklich wichtig sind und wo man ein paar
Abkürzungen nehmen kann. Ein wenig logischen Menschenverstand muss man
natürlich auch an den Tag legen. Bei den Star Wars Filmen sind besonders die
Spezialeffekte von Bedeutung, bei „Apocalypse Now“ der Dreh auf den
Philippinen, bei „Caligula“ ist es die Entstehungsgeschichte. Auf welche Punkte
man stärker eingeht ist selbstverständlich jedem selbst überlassen. Wichtig
ist, dass man versucht im vorher festgelegten Rahmen zu bleiben. Ansonsten muss
man später die Schere ansetzen und das kann durchaus frustrierend sein.
Filmposter zu "Apocalypse Now" und "Caligula"
Unter dem Strich
gibt es hier wenige Überraschungen. Wir planen im vorhinein so gut es geht,
trotzdem muss man immer wieder ein wenig Flexibilität an den Tag lagen und sich
der Situation anpassen. Im abschließenden Teil der kurzen Reihe dann ein
kleiner Überblick über die Recherchearbeit.
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